Covestro, Evonik und Accenture luden zum Peer-Austausch über KI ein
Künstliche Intelligenz hilft bei Gestaltung des industriellen Wandels in der Chemie
Montag, 22. Mai 2023
| Redaktion
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Nils Janus, Head of Advanced Analytics bei Covestro
Covestro, Evonik und Accenture brachten beim „Chemicals Peer Exchange" führende Köpfe zusammen, um über Chancen und Herausforderungen zu diskutieren, so wie Nils Janus, Head of Advanced Analytics bei Covestro, Bild: Covestro

Die Industrie entdeckt immer mehr Möglichkeiten des Einsatzes künstlicher Intelligenz. Bei der Implementierung und Nutzung von KI in der Chemiebranche sehen sich viele Peers aber auch vor ähnlichen Aufgaben und Herausforderungen, die noch zu lösen sind. Deshalb luden Covestro, Evonik und Accenture bereits zum vierten Mal Manager aus Produktions- und Technologiebereichen von Bayer, Clariant, Wacker, Shell, Lanxess und anderen Unternehmen zu einem zweitägigen „Chemicals Peer Exchangeʺ ein.

Walter Grüner, Leiter IT & Digitalization bei Covestro, hat eine klare Meinung über künstliche Intelligenz: „Für mich ist die chemische Industrie prädestiniert für den Einsatz von KI, weil es hier sehr viele komplexe Prozesse gibt, die sich nicht über feste Regeln beschreiben lassen. Sie eignen sich nicht für die reine Automatisierung, sondern es braucht lernende Systeme, denen wir eine gewisse Entscheidungsautonomie einräumen. Wir setzen dabei vor allem auf die Entwicklung von Systemen, die komplementär zum Menschen arbeiten und seine Fähigkeiten unterstützen.ʺ Mit der beschleunigten Einführung von künstlicher Intelligenz in der Chemieindustrie kommen auch verstärkt Fragen zur technischen, betrieblichen und organisatorischen Umsetzung auf. Dabei geht es etwa um die Rolle von KI bei der Entscheidungsfindung, aber auch um deren Implementierung entlang von Wertschöpfungsketten.

Künstliche Intelligenz als große Chance für die Chemieindustrie

Unter dem Motto „Gestaltung des industriellen Wandels mit KIʺ tauschten sich die Teilnehmenden in allgemeiner Form über folgende Themenschwerpunkte aus:

  • KI-System zur Unterstützung von Entscheidungen oder als autonomer Entscheidungsträger?
  • KI-Bewusstsein, -Kompetenz und Möglichkeiten
  • Produktionstechnik vs. Supply Chain Management: eigenständige oder gemeinsame Optimierung?
  • Bedarf und Anforderungen an die systemexterne Datengenerierung (Überwachung)?

„Gerade der Austausch über Unternehmensgrenzen hinweg hilft uns sehr bei der anstehenden Transformation, da generelle Herausforderungen klarer erkennbar werdenʺ, sagt Nils Janus, globaler Leiter Advanced Analytics bei Covestro. „Das steigert die Effizienz und spart Zeit.ʺ Insgesamt herrschte Einigkeit unter den Teilnehmenden: Künstliche Intelligenz bietet große Chancen für die chemische Industrie. Die neuen Systeme helfen, ein gemeinsames Ökosystem für die bereichsübergreifende Produktionsplanung zu schaffen. Dabei muss von Fall zu Fall und unternehmensindividuell entschieden werden, wieviel Autonomie die Systeme erhalten. Mit Blick auf Zugang zu den Systemen, sahen die Teilnehmenden eine starke Demokratisierung der KI. Unternehmen könnten Mitarbeitende darin unterstützen, mehr über Daten und künstliche Intelligenz zu erfahren und sie in Kontakt mit Experten bringen, wenn es um den breiten Einsatz von KI-Lösungen im Unternehmen geht. Die Generierung und Weitergabe von ESG-Daten sind aktuell der größte Treiber dafür, externe Datenquellen zu nutzen. Hier sahen alle Beteiligten Möglichkeiten, die Nutzung externer Quellen zu intensivieren.

Digitalisierung ist Treiber für Nachhaltigkeit

Die Digitalisierung ist ein wesentlicher Treiber, um die Nachhaltigkeit zu verbessern und die Kreislaufwirtschaft zu verwirklichen. Covestro setzt auf eine stärker datenfokussierte Unternehmenssteuerung, um die digitale Transformation zu erreichen. Produktion, Forschung und Entwicklung sowie Lieferkettenmanagement sind die drei Bereiche, auf denen derzeit das Hauptaugenmerk liegt. Covestro treibt den Einsatz von künstlicher Intelligenz sowohl im eigenen Unternehmen als auch in der chemischen Industrie voran. Dazu untersucht der Werkstoffhersteller im Rahmen mehrerer Pilotprojekte über verschiedene Unternehmensbereiche hinweg, wie digitale Technologien Prozesse effizienter und nachhaltiger gestalten können.
 

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