Biobasierte Lösungen, Energiewende, Kreislaufwirtschaft als neue Kerne des Innovationsportfolios
Evonik strebt mit neuer Innovationsstrategie 1,5 Milliarden Euro zusätzlichen Umsatz an
Mittwoch, 18. September 2024
| Redaktion
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Vera Beier aus dem Bereich Process Technology & Engineering testet die Elektrodialysekreisläufe in der Pilotanlage in Hanau
Elektrodialyse als Plattformtechnologie für die grüne Transformation, Bild: Evonik

Evonik treibt die grüne Transformation der Industrie voran. In seiner neuen Innovationsstrategie fokussiert sich das Spezialchemieunternehmen noch stärker auf das Thema Nachhaltigkeit. Dazu bündelt es einen großen Teil der F&E-Aktivitäten in drei neuen Innovationswachstumskernen. Sie sollen bis zum Jahr 2032 bezogen auf 2023 einen zusätzlichen Umsatz von 1,5 Milliarden Euro erreichen. „Unsere neue Innovationsstrategie weist den Weg, wie wir mit nachhaltigen Produkten und Lösungen das Wachstum von Evonik künftig noch stärker unterstützen und zugleich den ökologischen Fußabdruck unserer Kunden verringern“, sagt Harald Schwager, stellvertretender Vorstandsvorsitzender von Evonik.

Evonik adressiert relevanteste Nachhaltigkeitstrends der Geschäfte

Die nun vorgestellten Innovationswachstumskerne nehmen die Themen biobasierte Lösungen, Energiewende und Kreislaufwirtschaft in den Blick. „Mit unseren Technologien gestalten wir eine lebenswerte Zukunft. Die drei neuen Innovationswachstumskerne adressieren die relevantesten Nachhaltigkeitstrends in unseren Geschäften“, sagt Ralph Marquardt, der Chief Innovation Officer von Evonik. 

Biotechnologische Lösungen zum Schutz von Ressourcen, Gesundheit und Ökosystemen

Im Innovationswachstumskern „Advance Precision Biosolutions” entwickeln Evonik-Wissenschaftler mit Hilfe der Biotechnologie Lösungen, um die Gesundheit und Lebensqualität der Menschen zu verbessern, Energie und Ressourcen zu sparen oder Ökosysteme zu schützen. Ein Beispiel sind moderne Biotenside wie Rhamnolipide. Im Mai hat Evonik in der Slowakei die weltweit erste industrielle Anlage zur Herstellung dieser neuen Klasse von Biotensiden eingeweiht Gleichzeitig treibt das Unternehmen die Entwicklung von Rhamnolipiden für weitere Anwendungsgebiete voran.

Der Innovationswachstumskern „Accelerate Energy Transition“ bündelt Beiträge zur Energiewende. Dazu gehören beispielsweise Lösungen zur Abtrennung von Kohlendioxid aus Prozessabgasen oder direkt aus der Luft. Außerdem stellt Evonik im österreichischen Schörfling Membranen her, mit denen Biomethan und andere Gase gereinigt werden können. Nachdem die Anlage erst 2023 erweitert wurde, läuft bereits der Bau einer weiteren Anlage. Darüber hinaus forscht das Unternehmen an weiteren Membranlösungen, zum Beispiel für die Herstellung von Wasserstoff.

Kreislaufwirtschaft soll Stoffkreisläufe schließen

Der Innovationswachstumskern „Enable Circular Economy” bündelt alle Forschungs- und Entwicklungsprojekte von Evonik für eine moderne Kreislaufwirtschaft. Ziel ist es, dazu beizutragen, Stoffkreisläufe zu schließen. So ebnet das Unternehmen seinen Kunden den Weg in die Kreislaufwirtschaft. Das gelingt zum Beispiel durch fortschrittliches Katalysator-Recycling oder Lösungen, die das Recycling von Polyurethan oder Kautschuk verbessern. „Forschung und Entwicklung tragen bereits heute überproportional zu unserem Wachstum bei“, sagt Marquardt. „Diesen Trend werden wir mit den neuen Kernen fortsetzen. Die neuen Innovationswachstumskerne schreiben damit auch die Erfolgsgeschichte der bisherigen Innovationswachstumsfelder fort, die Evonik bereits 2015 ausgewählt hatte.“

Innerhalb von zehn Jahren soll eine Milliarde Euro zusätzlicher Umsatz unter anderem mit nachhaltigen Lösungen für Gesundheit, Kosmetik und die Herstellung von Additiven erzielt werden. 2023 betrug dieser Wert bereits mehr als 650 Millionen Euro. „Das ist angesichts der turbulenten vergangenen Jahre ein gutes Ergebnis, auf das wir künftig aufbauen werden“, so Schwager. „Eine weltweite Pandemie, ein Angriffskrieg in Europa, solche Dinge hat vor neun Jahren niemand vorhergesehen. Das wir trotz dieser teilweisen noch nie dagewesenen Herausforderungen unserem Ziel so nahekommen, zeigt, dass wir auf die richtigen Themen gesetzt haben.“

Evonik fokussiert F&E-Investitionen auf Chemie-Forschungsaktivitäten

Mit insgesamt 443 Millionen Euro hat Evonik 2023 die Ausgaben für Forschung und Entwicklung auch in einem wirtschaftlich herausfordernden Umfeld auf Vorjahresniveau gehalten. Der größte Teil floss in die Forschungsaktivitäten der produzierenden Chemie-Geschäftsbereiche. Ein kleinerer Teil entfiel auf die strategische Forschungseinheit Creavis. Bezogen auf den Umsatz liegt die F&E-Quote im Jahr 2023 bei 2,9 Prozent. 

Für Evonik sind Neuentwicklungen und Nachhaltigkeit elementare Bestandteile eines zukunftsfähigen Geschäftsmodells. Deshalb setzt das Unternehmen weiterhin auf eine starke Forschung und Entwicklung und treibt so den grünen Wandel mit zahlreichen Beiträgen voran, sowohl im eigenen Wirkungskreis als auch bei seinen Kunden.

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