20-Megawatt-Elektrolyseur in Oberhausen
Air Liquide weiht größte deutsche Produktionsanlage für klimaneutralen Wasserstoff ein
Montag, 26. August 2024
| Redaktion
Share on:
Feierliche Einweihung der 20-Megawatt-Elektrolyseanlage von Air Liquide
v.l.n.r.: Francois Venet, Vorstand Air Liquide, Ministerpräsident Hendrik Wüst und Gilles Le Van, Air Liquide Deutschland, bei der feierlichen Einweihung der 20-Megawatt-Elektrolyseanlage, Bild: Air Liquide

Am Standort Oberhausen hat Air Liquide im Beisein von Ministerpräsident Hendrik Wüst seine neue 20-Megawatt-Elektrolyseanlage zur Produktion von erneuerbarem Wasserstoff im industriellen Maßstab eingeweiht. Das Projekt mit dem Namen „Trailblazer" - also Wegbereiter -  wird an die bestehende Wasserstoffpipeline von Air Liquide angeschlossen, um die Schlüsselindustrien und die emissionsfreie Mobilität an Rhein und Ruhr mit regenerativem Wasserstoff zu versorgen.

Der Elektrolyseur ist die größte Produktionsanlage für klimaneutralen Wasserstoff in Deutschland, die an eine bestehende Infrastruktur angeschlossen ist. Mit einer Produktionskapazität von bis zu 2.900 Tonnen regenerativem Wasserstoff pro Jahr leistet der Elektrolyseur einen wichtigen Beitrag zur Energiewende. Die Anlage ist das Rückgrat für Schlüsselindustrien wie Chemie, Stahl und Raffinerie sowie für die Mobilität. Die Stacks, die Schlüsselkomponenten des Elektrolyseurs, wurden in einem Joint Venture von Siemens Energy und Air Liquide gefertigt. François Venet, Vorstand der Air Liquide Gruppe, betont in seiner Begrüßungsrede, dass es sich um ein echtes europäisches Projekt handele, das erste für das Joint Venture, dem noch viele weitere folgen sollen. Ziel von Air Liquide sei es, die Produktion von erneuerbarem Wasser weltweit auszubauen. Mit dem Standort Oberhausen im industriellen Herzen des Ruhrgebiets wird die Versorgung von Großkunden mit regenerativem Wasserstoff erleichtert. Durch die Einbindung in die bestehende Wasserstoff-Pipeline von Air Liquide soll das Pionierprojekt einen entscheidenden Beitrag zur Entwicklung einer nachhaltigen Wasserstoffwirtschaft in Deutschland leisten.

Air Liquide feiert Einweihung des Elektrolyseurs als Meilenstein der industriellen Transformation

Gilles Le Van, Vorsitzender des Aufsichtsrats von Air Liquide Deutschland, erklärt: „Wir freuen uns sehr, mit der heutigen Einweihung des Elektrolyseurs einen Meilenstein der industriellen Transformation im Herzen des Ruhrgebiets feiern zu können. Die Integration in eine bestehende Wasserstoffinfrastruktur wird die Dekarbonisierung von Schlüsselindustrien in Nordrhein-Westfalen beschleunigen und eine kohlenstoffarme Mobilität in dieser dicht besiedelten Region fördern. Dies zeigt, was erreicht werden kann, wenn Behörden und Unternehmen auf ein gemeinsames Ziel hinarbeiten.“

Wasserstoff ist ein Schlüssel für eine klimaneutrale Zukunft

Hendrik Wüst, Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen, hob das Tempo hervor und drückte seinen Respekt aus, dass die Industrieanlage so schnell errichtet werden konnte. Denn noch vor drei Jahren hätten er und Gilles Le Van an gleicher Stelle auf einer leeren Fläche gestanden. Wüst lobte in seiner Rede auch Siemens und alle Zulieferer, die dazu beigetragen haben, dass das Projekt in so kurzer Zeit realisiert werden konnte. „Genau das ist das Tempo, das wir alle brauchen, damit Wasserstoff in größerer Mengen verfügbar ist." Gerade für die energieintensiven Industrien wie Chemie und Stahl in Nordrhein-Westfalen und für die Elektromobilität sei Wasserstoff ein Schlüssel für eine klimaneutrale Zukunft in einem starken Industrieland, und fährt fort: „Die Inbetriebnahme des Trailblazer-Elektrolyseurs ist ein wichtiges Zeichen für unseren Industriestandort und ein Meilenstein für den Klimaschutz in Nordrhein-Westfalen. Als Landesregierung unterstützen und begleiten wir mit gezielten Maßnahmen den Aufbau einer leistungsfähigen und innovativen Wasserstoffwirtschaft.“ Wichtig sei auch der Ausbau der Wasserstoffinfrastruktur und der Ausbau anderer erneuerbarer Energien wie Solar- und Windenergie.

Förderung durch das Bundesministerium

Das Projekt „Trailblazer" wurde Ende Juli 2021 vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert. Die Unterstützung unterstreicht die Bedeutung des Projekts für die deutsche Energiewende. Air Liquide plant bereits eine weitere Elektrolyseanlage in Marl mit einer Kapazität von 120 Megawatt. Die endgültige Investitionsentscheidung will das Unternehmen im kommenden Jahr treffen.
 

Passende Anbieter zum Thema

Auch interessant für Sie

Sascha Schröder, Statkraft und Gilles Le Van, Air Liquide
Air Liquide weiht weltweit größte membranbasierte Elektrolyseanlage ein
Elisabeth Winkelmeier-Becker, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundeswirtschaftsministerium und Gilles Le Van, Vorsitzender der Geschäftsführung der Air Liquide Deutschland
Thyssengas und Currenta legen mit einer gemeinsamen Absichtserklärung den Grundstein für die Wasserstoff-Versorgung
Wasserstoff wird zukünftig eine zentrale Bedeutung haben - in der chemischen Produktion und als Energieträger
Dr. Mathias Hallmann (links), CEO R. Stahl, und Prof. Dr. Steffen Teichert, Rektor der Ernst-Abbe-Hochschule Jena, bei der Unterzeichnung des Vertrags zur Stiftungsprofessur „Anwendung und Sicherheit von Wasserstofftechnologie“

Surftipps