Wacker Umsatz sinkt um 29 Prozent auf 1,5 Milliarden Euro

Anhaltend schwieriges Marktumfeld im 3. Quartal 2023

Wacker CEO Christian Hartel

Wacker Chemie verzeichnet im 3. Quartal 2023 wegen des anhaltend schwierigen Marktumfelds einen deutlichen Rückgang bei Umsatz und Ergebnis. Der Chemiekonzern erwirtschaftete im Berichtsquartal Umsatzerlöse in Höhe von 1,52 Milliarden Euro im Vergleich zu 2,13 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum. Das ist ein Minus von 29 Prozent. Ausschlaggebend für diesen Rückgang waren in erster Linie geringere Absatzpreise. Mengen- und Währungseffekte haben den Umsatz ebenfalls leicht gemindert. Gegenüber dem 2. Quartal 2023 mit 1,75 Milliarden Euro sanken die Erlöse um 13 Prozent.

Wacker hat im 3. Quartal 2023 ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von 152 Millionen Euro erzielt. Das sind 67 Prozent weniger als im Vorjahr, als 457 Millionen Euro erzielt wurden. Maßgeblich für den Rückgang waren niedrigere Preise und Absatzmengen sowie eine teilweise geringere Auslastung der Produktionsanlagen. Gegenüber dem Vorquartal mit 256 Millionen Euro ging das Ebitda um 41 Prozent zurück. Das Konzernergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) summiert sich im Berichtsquartal auf 49 Millionen Euro. Das sind 86 Prozent weniger als vor einem Jahr mit 351 Millionen Euro

„Im dritten Quartal war das wirtschaftliche Umfeld für Wacker - so wie für die gesamte Chemieindustrie - unverändert herausfordernd“, sagt Konzernchef Christian Hartel. Eine Erholung der Nachfrage, wie sie noch zu Jahresbeginn zahlreiche Marktexperten für die zweite Jahreshälfte erwartet hatten, ist laut Hartel nach wie vor nicht erkennbar. „Deshalb liegen wir nach den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres beim Umsatz und beim Ergebnis deutlich unter unseren starken Vorjahreswerten“, erläutert der Vorstandsvorsitzende. „Belastend auf unser Geschäft wirken sich auch die nach wie vor hohen Energiepreise in Deutschland aus. Um die Wettbewerbsfähigkeit des Industriestandortes Deutschland zu stärken und langfristig zu erhalten, wäre die zeitnahe Einführung eines Industrie- bzw. Brückenstrompreises hierzulande ein folgerichtiger und weitsichtiger Schritt,“ fährt er fort.

Wacker setzt auf Effizienz und Kostendisziplin

Mit Blick auf die aktuelle Geschäftsentwicklung hebt Hartel hervor: „In unseren Chemiebereichen sind viele unserer Kunden mit einer schwachen Nachfrage konfrontiert. Deshalb bestellen sie nur zurückhaltend und kurzfristig. In unserem Chemiegeschäft verursacht das Druck auf die Preise. Einen deutlichen Preisrückgang gab es auch bei Solarsilicium insbesondere in China. Im Biotechnologiegeschäft wird die Ergebnisentwicklung auch in diesem Jahr durch hohe Investitionen in weiteres Wachstum belastet.“ Um den Herausforderungen des anhaltend schwierigen konjunkturellen Umfelds zu begegnen, setzt Wacker bereits seit einigen Monaten einen verstärkten Fokus auf Effizienz und Kostendisziplin. Hinsichtlich der langfristigen Perspektiven des Unternehmens zeigte sich der Vorstandsvorsitzende weiter optimistisch: „Es ist klar, dass Wachstum nie linear verläuft. Aber auch wenn wir im Moment deutlichen Gegenwind spüren, bin ich überzeugt, dass wir die Herausforderungen, die vor uns liegen, meistern. Wir haben bei Wacker ein hervorragendes Team, das sich durch den Einsatz, das Engagement und den Ideenreichtum jedes Einzelnen auszeichnet. Dazu kommt: Wir sind strategisch gut aufgestellt. Mit unserer Strategie 2030 haben wir ein klares Ziel vor Augen: Mehr Tempo beim Wachstum, eine hohe Profitabilität und eine erhöhte Widerstandskraft in Zeiten des permanenten Wandels. Daran halten wir unverändert fest.“

Umfassendes Investitionsprogramm für weiteres Wachstum

Um weiter zu wachsen, setzt Wacker auf ein umfassendes Investitionsprogramm, mit dem das Unternehmen seine Kapazitäten in allen Geschäftsbereichen und Regionen ausbaut. „Mit hoher Kostendisziplin, welche die aktuelle Situation erfordert, treiben wir die nachhaltige Entwicklung unserer Geschäfte weiter voran“, hob Hartel hervor. „Gleichzeitig lassen wir nicht nach bei unseren Wachstumsinitiativen und unserem Fokus auf kundenspezifische Spezialitäten. So investieren wir in Spezialsilicone in China, bauen die Kapazität für hochreines Halbleiterpolysilizium für anspruchsvollste Halbleiteranwendungen aus und errichten neue Kapazitäten für unsere Biotechnologieaktivitäten. Die Entwicklungsarbeiten mit unseren Kunden für Spezialitäten in Polymers und Silicones schreiten weiter voran, unabhängig von kurzfristigen Marktschwierigkeiten.“

Geschäftsentwicklung in den Regionen

Im 3. Quartal 2023 sind die Umsätze vor allem wegen niedrigerer Preise und geringerer Absatzmengen in allen Regionen gesunken. In Asien sind die Erlöse auf 642 Millionen Euro zurückgegangen. Das sind rund 33 Prozent weniger als im Vorjahr mit 966 Millionen Euro. In Amerika haben sich die Erlöse auf 250 Millionen Euro im Vergleich zu 347 Millionen Euro summiert, ein Rückgang um 28 Prozent. In Europa beläuft sich der Konzernumsatz im Berichtsquartal auf 551 Millionen Euro versus 715 Millionen Euro. Das ist ein Minus von 23 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Ergebnisse der einzelnen Geschäftsbereiche

Die Ergebnisse der einzelnen Geschäftsbereiche sowie Aussagen zur Prognose lesen Sie auf der folgenden Seite:

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