Untersuchung Differentiated Logistics Services: Wettbewerbsvorteile in der Chemie dank differenzierter Logistikdienstleistungen

„Logistics Service Cube“ und die „Cost-Benefit Scale“

Mit neuen Tools schaffen Chemieunternehmen echten Mehrwert für ihre Kunden

Chemieunternehmen, die ihren Kunden neben ihrem Produktportfolio auch differenzierte Logistiklösungen bieten, könnten schon morgen die Marktführer einer globalen Industrie sein, die bis 2035 ein Volumen von schätzungsweise 5,6 Billionen Euro erreicht (Quelle: Roland Berger). Zu diesem Ergebnis kommt ein neues Whitepaper von DHL Global Forwarding, dem Luft- und Seefrachtspezialisten von Deutsche Post DHL Group. Die von DHL beauftragte und von der Kompetenzgruppe Chemielogistik gemeinsam mit dem globalen Chemieunternehmen Evonik Industries erarbeitete Untersuchung Differentiated Logistics Services stellt zwei Tools vor, die Chemieunternehmen bei der Umstellung auf einen kunden- und serviceorientierteren Logistikansatz helfen.

„Die B2B-Logistik wird serviceorientierter und Geschäftskunden erwarten E-Commerce-hafte Erfahrungen. Dadurch hängt der Wettbewerbsvorteil nicht mehr nur vom Produkt selbst ab. Künftig wird auch das mit dem Produktangebot einhergehende Paket an Logistikdienstleistungen stark an Bedeutung gewinnen. Flexible, bedarfsgerechte Logistiklösungen werden dann nicht mehr nur ein nettes Extra sein, sondern ein entscheidender Differenzierungsfaktor. Chemieproduzenten, die in der Lage sind, sich schnell anzupassen sowie strategisch neu auszurichten, um differenzierte Logistikdienstleistungen anbieten zu können, werden sich Wettbewerbsvorteile sichern und ihre Kundenbindung und Profitabilität stärken. Unsere Studie stellt zwei Instrumente für die Entwicklung differenzierter, zukunftsorientierter Geschäftsmodelle vor. Mit Hilfe dieser Instrumente können Chemieunternehmen diese strategische Umstellung gezielt vorantreiben“, so Michael O’Hara, Global Head of Chemicals, DHL Global Forwarding.

Die beiden Tools – der „Logistics Service Cube“ und die „Cost-Benefit Scale“ – wurden von der unabhängigen Kompetenzgruppe Chemielogistik und Evonik Industries entwickelt. Sie sollen Akteuren der Chemieindustrie helfen, in einem relativ neuen und noch weitgehend unerschlossenen Betätigungsfeld bestmögliche Entscheidungen zu treffen. Mit Hilfe des Logistics Service Cube können Unternehmen systematischer den richtigen Logistikservice für ein Produkt, einen Lieferkettentyp sowie das jeweilige Kundensegment identifizieren. Effektive Logistikstrategien lassen sich nur durch eine Zusammenarbeit zwischen Chemieunternehmen, Logistikanbietern und Endkunden definieren.

Auch die Cost-Benefit Scale soll die Auswahl geeigneter Maßnahmen und Lösungen vereinfachen, indem sie die Wirkung differenzierter Logistikleistungen „quantifiziert“. Das erhöht die Transparenz und ermöglicht bessere Risikobewertungen, zum Beispiel in Bezug auf Umsätze, Verkaufspreise und Logistikkosten. „Differenzierte Logistikdienstleistungen machen das Leben für den Kunden leichter und eröffnen Chemieunternehmen enormes Wertpotenzial – eine klassische Win-Win-Situation. Mit maßgeschneiderten Logistikdienstleistungen können Chemieunternehmen ihren Kunden die richtigen Produkte zur Verfügung stellen – in der richtigen Menge, am richtigen Ort und zur richtigen Zeit, jederzeit“, so Thomas Nieszner, Global Chemical Sponsor bei DHL Global Forwarding.

Für Chemieunternehmen bieten differenzierte Logistikleistungen gleich mehrere Vorteile: So können die Unternehmen beispielsweise ihre Produkte dadurch rechtzeitig und in der richtigen Menge bereitstellen und ohne zeitliche Verzögerungen auf Nachfrageschwankungen in zyklischen Kundensegmenten reagieren. Außerdem können sie ihre Logistikkosten überschaubar halten und auf zuverlässige Lieferungen vertrauen. Dieser noch sehr neue Ansatz birgt für Akteure in der Chemieindustrie echte Wettbewerbsvorteile, vor allem in punkto Kundenbindung. Angesichts des zu erwartenden Branchenwachstums und des allgemeinen Trends hin zu einem serviceorientierten Ansatz im B2B-Geschäft kann kein Chemieunternehmen diese Entwicklung einfach ignorieren.