Wacker und Logistikdienstleister Finsterwalder planen Logistikzentrum für Produktionsstandort Nünchritz

In dem Hightechlager wird Finsterwalder Fertigprodukte von Wacker einlagern und per Lkw bzw. Container zum Kunden befördern

Die Münchner Wacker Chemie und die Finsterwalder Unternehmensgruppe wollen ihre Zusammenarbeit deutlich ausbauen. Der Allgäuer Logistikdienstleister plant in Sachsen die Errichtung eines 35.000 Quadratmeter großen Logistikzentrums für die Lagerung und für den Versand von Siliconprodukten. Wacker rechnet an seinem Produktionsstandort Nünchritz in den nächsten Jahren mit einem deutlich steigenden Bedarf an Lagerflächen und Logistikdienstleistungen und wird deshalb die geplante Einrichtung nahezu vollständig nutzen. Für den Bau der Lagerhalle rechnet Finsterwalder mit Investitionen in Höhe eines mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Betrags. In dem Logistikzentrum entstehen langfristig 90 Arbeitsplätze. Sie sollen vorrangig mit Fachkräften aus der Region besetzt werden.

Der neue Logistikstützpunkt befindet sich im Landkreis Meißen, wenige Kilometer von der Gemeinde Nünchritz entfernt, wo Wacker einen Produktionsstandort für Silicone und Polysilicium betreibt. Die Finsterwalder Unternehmensgruppe hatte dazu im Frühjahr ein knapp sieben Hektar großes Grundstück in einem Gewerbegebiet an der Ortsgrenze der Gemeinden Glaubitz und Zeithain erworben. Die 14 Meter hohe, 240 Meter lange und 145 Meter breite Lagerhalle bietet Platz für mehr als 57.000 Palettenstellplätze, von denen Wacker einen Großteil nutzen wird. Vorgesehen ist die Lagerung von Silicondichtstoffen, hochdisperser pyrogener Kieselsäure und Bautenschutzmitteln. Auch Hybridpolymere, die ab 2022 in Nünchritz hergestellt werden, werden dort eingelagert. Anlieferung, Lagerung und Versand der Waren übernimmt Finsterwalder. „Wir haben in den vergangenen Jahren konsequent in den Ausbau unserer Produktion investiert. Dadurch erhöht sich nicht nur unsere Produktionsmenge, sondern auch der Bedarf für Logistik und Lagerflächen“, sagt Jutta Matreux, Leiterin des Wacker-Standorts Nünchritz. „Das neue Logistikzentrum unseres langjährigen Dienstleisters Finsterwalder ist ein wichtiger Baustein in unserer Planung und für künftiges Wachstum am Standort Nünchritz unverzichtbar.“

Die Finsterwalder Unternehmensgruppe betreibt zahlreiche Logistikstandorte in Deutschland, unter anderem in Bayern, Nordrhein-Westfalen und in Sachsen-Anhalt. Ein Stützpunkt in Sachsen fehlte bislang. Mit der Lagerhalle in Zeithain wird sich das ändern. „Das Logistikzentrum hat für uns ganz klar strategische Bedeutung“, sagt Geschäftsführer Michael Finsterwalder. „Mit dieser Investition können wir unsere Logistikpräsenz in Sachsen deutlich stärken und weitere Wachstumspotenziale erschließen.“ Die europaweit tätige Firmengruppe aus dem Allgäu ist seit Jahren für Wacker an den Standorten Burghausen (Bayern) und Nünchritz (Sachsen) als Spediteur und Lagerdienstleister tätig. Mit der Errichtung des Logistikzentrums in Zeithain beginnt eine neue Ära der Zusammenarbeit. In dem Hightechlager wird das Unternehmen Fertigprodukte von Wacker einlagern und per Lkw bzw. Container zum Kunden befördern. „Unsere Philosophie ist es, mit unseren Kunden zu wachsen“, sagt Finsterwalder. „Das neue Logistikzentrum in Zeithain gibt uns jetzt die Chance, unsere langjährige und erfolgreiche Zusammenarbeit mit Wacker fortzusetzen und auszubauen. Zum Erfolg des Chemiekonzerns Wacker wollen auch wir unseren Beitrag leisten.“

Der Bauantrag für das neue Logistikzentrum wird voraussichtlich im Herbst gestellt. Vorbehaltlich der Genehmigung durch die Behörden könnten die Bauarbeiten Anfang 2022 beginnen. Neben Lagergebäude und LKW-Stellflächen sind auf dem Grundstück auch Baumpflanzungen entlang der Bundesstraße 98 von Glaubitz nach Großenhain vorgesehen. Auch die Bepflanzung einer Ausgleichsfläche im Landkreis Meißen steht auf der Agenda. „Solche Renaturierungsprojekte sind bei Vorhaben dieser Größenordnung gute Praxis“, betont Firmenchef Michael Finsterwalder. „Wir planen deshalb die Pflanzung von mehr als 1.000 Bäumen und Sträuchern, um einen angemessenen ökologischen Ausgleich für die versiegelten Flächen zu schaffen.“ Läuft alles nach Plan, könnte das Logistikzentrum bereits Ende 2022 in Betrieb gehen. Damit die Einrichtung auch personell richtig besetzt ist, plant das Logistikunternehmen spätestens nächstes Jahr eine Bewerbungsoffensive. Gesucht werden gut ausgebildete Fachkräfte, sowohl im kaufmännischen als auch im gewerblichen Bereich. „Bewerber aus der Region haben besonders gute Chancen“, sagt Finsterwalder, der in Zeithain langfristig mit 90 Mitarbeitern rechnet. „Trotz vollautomatischer Lagerhaltung und intelligenter Flurfördertechnik sind Menschen, die von der Sache etwas verstehen, entscheidend, und dazu brauchen wir gut ausgebildete Fachkräfte, die mit Leib und Seele bei der Sache sind.“
 

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