Wacker steigert Umsatz auf 1,5 Milliarden Euro im 2. Quartal 2021

Dr. Christian Hartel, Wacker Chemie

Wacker Chemie hat das 2. Quartal 2021 mit deutlichen Zuwächsen bei Umsatz und Ergebnis abgeschlossen. Im Berichtsquartal erwirtschaftete der Münchner Chemiekonzern Umsatzerlöse in Höhe von 1,501 Milliarden Euro. Das sind 40 Prozent mehr als im Vorjahr mit 1,072 Milliarden Euro. Gegenüber dem Vorquartal ist der Umsatz um zehn Prozent gewachsen. Ausschlaggebend für diesen kräftigen Anstieg war die starke Nachfrage der Kunden. Während im 2. Quartal 2020 die Auswirkungen der Corona-Pandemie das Geschäft erheblich gebremst hatten, sind im Berichtsquartal die Absatzmengen nahezu in allen Produktsegmenten deutlich gewachsen. Alle Regionen haben dazu ihren Beitrag geleistet. Besonders kräftig ist das Plus mit 71 Prozent mehr als im Vorjahr in Asien ausgefallen.

Das Konzernergebnis vor Zinsen und Steuern, kurz Ebit, summiert sich im Berichtsquartal auf 233,7 Millionen Euro. Das sind 231,9 Millionen Euro mehr als vor einem Jahr. Gegenüber dem 1. Quartal 2021 ist das Ebit um 51 Prozent gewachsen. Maßgeblich für diesen starken Zuwachs waren in erster Linie die im Jahresvergleich deutlich höheren Absatzmengen und Preise für Solarsilicium. Gestiegene Absatzmengen und bessere Preise im Chemiegeschäft sowie die sehr hohe Auslastung der Produktionsanlagen haben das Ergebnis von Wacker ebenfalls positiv beeinflusst. Negativ ausgewirkt haben sich dagegen die stark gestiegenen Rohstoffpreise. Auch die im Jahresvergleich niedrigeren Abschreibungen haben das Ebit positiv beeinflusst.

„Wir befinden uns zur Jahresmitte auf einem sehr guten Kurs und 2021 kann ein ausgezeichnetes Jahr für Wacker werden“, kommentiert Konzernchef Christian Hartel die Ergebnisse. „Besonders erfreulich hat sich unser Geschäft mit Polysilicium entwickelt. Ein wesentlicher Treiber ist hier die hohe Qualität unseres Materials für hocheffiziente Solarzellen und für die Halbleiterindustrie, verbunden mit der sehr starken Nachfrage unserer Kunden in einem engen Markt.“

Hoher Kundenbedarf treibt Chemiegeschäft an

Gut gelaufen ist nach Hartels Worten auch das Chemiegeschäft. In allen Geschäftsbereichen seien die Umsätze klar über Vorjahr. Bei Siliconen, so Hartel, profitiere Wacker vor allem von seinen margenstarken Spezialitäten, aber auch bei Standardsiliconen sei der Bedarf der Kunden sehr hoch. Bei Dispersionspulvern und Dispersionen konnte das Unternehmen seine Absatzmengen ebenfalls stark steigern, speziell im asiatischen Raum. „Hier zahlt sich die breite Anwendungsbasis unseres Produktportfolios aus. Dass unsere Silicone und Polymerprodukte weltweit in vielen Schlüsselindustrien unverzichtbare Grundstoffe für innovative Lösungen sind, ist ein entscheidender Faktor für unsere starke Geschäftsentwicklung“, betonte der Konzernchef. „Gut entwickelt hat sich auch das Geschäft mit biotechnologisch hergestellten Produkten.“ Mit Blick auf die weiteren Geschäftserwartungen des Unternehmens hob Hartel die laufenden Maßnahmen zum Kapazitätsausbau hervor: „Unsere Investitionen über alle Regionen hinweg dienen dazu, unsere führenden Marktpositionen gezielt weiter auszubauen und die anhaltend hohe Nachfrage unserer Kunden zu bedienen. Dazu haben wir eine Reihe wichtiger Projekte auf den Weg gebracht.“

Wacker investiert 2021 an Standorten in Deutschland, Niederlande und China

Nach Hartels Angaben investiert der Chemiekonzern in diesem Jahr allein an seinem weltweit größten Standort Burghausen rund 150 Millionen Euro in Kapazitätserweiterungen für Silicone im Rahmen der Spezialitätenstrategie des Unternehmens. „In Nünchritz läuft der Bau von zwei Anlagen, die innovative Lösungen im Bereich von Bauanwendungen und Industriebeschichtungen sowie für Kleb- und Dichtstoffe liefern werden“, so Hartel weiter. „In Amsterdam investieren wir in neue Anlagen für Biopharmazeutika, Impfstoffe und lebende mikrobielle Produkte. Und an unserem chinesischen Standort Nanjing errichten wir derzeit einen neuen Dispersionsreaktor und einen neuen Sprühtrockner für Dispersionspulver. China ist der weltweit größte Markt für Bauanwendungen, auf den 20 Prozent aller Bauinvestitionen entfallen. Unser Kapazitätsausbau in Nanjing stärkt unsere Position als Weltmarktführer bei Dispersionen und Dispersionspulvern auf Basis von Vinylacetat-Ethylen.“
 

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