Wacker Chemie steigert Umsatz im 2. Quartal 2017 um zwei Prozent

Chemiekonzern hebt Ergebnisprognose für 2017 erneut an

Rudolf Staudigl

Die Wacker Chemie AG hat im 2. Quartal 2017 den Umsatz gegenüber dem nach der Entkonsolidierung von Siltronic angepassten Wert des Vorjahres leicht ausgebaut und das EBITDA im Vergleich zum 1. Quartal 2017 deutlich gesteigert. Im Berichtsquartal erwirtschaftete der Münchner Chemiekonzern Umsatzerlöse in Höhe von 1,2 Milliarden Euro. Das ist ein Plus von rund zwei Prozent und entspricht dem Niveau des Vorquartals. Die im Jahresvergleich insgesamt spürbar höheren Absatzmengen bei Siliconen und Polymerprodukten sind ein wesentlicher Grund für den Anstieg gegenüber dem 2. Quartal 2016. 

Positive Währungseffekte haben die Umsatzentwicklung ebenfalls begünstigt. Die gegenüber dem Vorjahresquartal in der Summe etwas niedrigeren Preise konnte Wacker dadurch mehr als ausgleichen. Das Unternehmen hat im 2. Quartal 2017 ein EBITDA von 253,4 Millionen Euro erwirtschaftet. Das sind rund vier Prozent weniger als im Vorjahr, aber knapp elf Prozent mehr als im Vorquartal. Maßgeblich für den Rückgang im Jahresvergleich waren unter anderem höhere Rohstoffpreise. Dagegen hat die hohe Auslastung der Produktionsanlagen die Ergebnisentwicklung im Berichtsquartal begünstigt. Das Konzernergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) des 2. Quartals 2017 beträgt 101,9 Millionen Euro. Die Investitionen des Konzerns beliefen sich im 2. Quartal 2017 auf 74,8 Millionen Euro. Das sind rund 14 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Mittel gingen vor allem in den Ausbau der Kapazitäten für Silicon- und Polymerprodukte.

„Nach den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahres sind wir weiter auf einem guten Weg, um unsere Ziele für das Gesamtjahr zu erreichen“, sagte Konzernchef Rudolf Staudigl. „Besonders bei Siliconen, aber auch bei unseren Polymerprodukten, ist die Nachfrage der Kunden anhaltend hoch. Für Wacker Silicones heben wir auf Grund der sehr guten Auftragslage die Ergebnisprognose nochmals an. Im Polysiliciumgeschäft haben wir bei unseren Kosten weitere Fortschritte erzielt und setzen unsere Arbeit an Produktivitätsmaßnahmen und technischen Verbesserungen konsequent fort. Der Fokus unserer Investitionstätigkeit liegt weiterhin auf dem Ausbau unserer Kapazitäten für fertige Produkte im Chemiegeschäft, das für drei Viertel des Konzernumsatzes steht. Wir legen damit das Fundament für das profitable Wachstum von Wacker in den kommenden Jahren.“

Konzernumsatz legt in allen Regionen zu

Im 2. Quartal 2017 ist der Konzernumsatz in allen Regionen leicht gewachsen. Am stärksten war das Plus in Amerika. Dort stieg der Umsatz um rund vier Prozent auf 214,2 Millionen Euro. In Europa lag der Umsatz mit 506,0 Millionen Euro um ein Prozent über Vorjahr. In Asien stieg der Umsatz auf 440,3 Millionen Euro. Das ist ebenfalls ein Plus von einem Prozent.

Geschäftsbereiche Silicons und Polymers erwirtschaften Umsatzplus, Polysilicons setzt neun Prozent weniger um

Wacker Silicones hat im 2. Quartal 2017 einen Gesamtumsatz von 548,7 Millionen Euro erzielt. Das ist ein Plus von sieben Prozent. Höhere Absatzmengen sind der wesentliche Grund für diesen Anstieg. Der Gesamtumsatz im Bereich Polymers liegt im Berichtsquartal mit 335,3 Millionen Euro um drei Prozent über Vorjahr und um neun Prozent über dem Vorquartal. Die im Jahres- und Quartalsvergleich höheren Absatzmengen sind der Hauptgrund für diesen Zuwachs. Wacker Biosolutions erzielte von April bis Juni 2017 einen Gesamtumsatz von 51,4 Millionen Euro. Das sind drei Prozent weniger als im Vorjahr. Maßgebend für diesen Rückgang waren die im Jahresvergleich etwas niedrigeren Preise in einigen Produktsegmenten sowie insgesamt geringfügig niedrigere Absatzmengen. Wacker Polysilicon hat im Berichtsquartal einen Gesamtumsatz von 246,7 Millionen Euro erzielt. Das sind neun Prozent weniger als im Vorjahr und acht Prozent weniger als im Vorquartal. Ausschlaggebend für den Rückgang waren die im Jahres- und Quartalsvergleich niedrigeren Preise für Polysilicium. Die Absatzmengen sind im Verlauf des Berichtsquartals spürbar gewachsen.

Ergebnisprognose für 2017 wird erneut angehoben

An den Einschätzungen zu den einzelnen Geschäftsbereichen ergeben sich gegenüber den Aussagen im Geschäftsbericht 2016 keine Änderungen. Auf Grund der starken Nachfrage nach Siliconprodukten hat der Konzern aber mit der Veröffentlichung der Zwischenmitteilung zum 1. Quartal 2017 seine Erwartungen für Wacker Silicones angehoben und hebt nun erneut die Ergebnisprognose für diesen Geschäftsbereich an. Auf Grund der guten Geschäftslage wird das EBITDA im Gesamtjahr voraussichtlich etwas stärker wachsen als der Umsatz. Gleichzeitig hebt das Unternehmen die Ergebnisprognose auf Konzernebene an und erwartet das EBITDA im Gesamtjahr zwischen 900 Millionen Euro und 935 Millionen Euro. Der Grund für die Anhebung ist neben dem gut laufenden Chemiegeschäft, dass das Beteiligungsergebnis der Siltronic AG berücksichtigt wird und dieses voraussichtlich besser ausfällt als bislang erwartet. Der Konzernumsatz wird 2017 weiterhin um einen mittleren einstelligen Prozentsatz höher erwartet als im Vorjahr, hier wurden 4,6 Milliarden Euro erzielt.