Leichte Instrumententafel Träger im Mini Countryman durch Fertigungsverfahren mit gewichtsparenden Materialien

SPE Automotive Innovation Award

Instrumententafel Träger des 2017er Mini Countryman

Der Instrumententafel Träger des 2017er Mini Countryman der BMW AG hat bei den 47. Automotive Innovation Awards der Society of Plastics Engineers (SPE) den ersten Preis in der Kategorie „Body Interior“ (Innenausstattung) dieses alljährlichen Wettbewerbs errungen. Das Bauteil wird u. a. mit einem leichtfließenden, langglasfaserverstärkten Stamax Polypropylen (LGFPP) von Sabic, einschließlich spezifischem Masterbatch, in einem Strukturschaumverfahren mittels Core-Back-Technologie spritzgegossen.

Dabei füllt das eingespritzte langglasfaserverstärkte Polypropylen das Werkzeug vollständig aus. Anschließend wird über eine Kernzugbewegung ein Öffnungshub veranlasst der den Hohlraum für das Schäumen des Bauteils ermöglicht. Das Schäumen erhöht die Wanddicke des Formteils von 1,9 auf 4,0 mm. Dadurch erhält das Teil die erforderliche Festigkeit und Steifigkeit ohne nennenswertes Zusatzgewicht. Die Strukturschaumlösung mit dem leichtfließenden Stamax LGFPP von Sabic reduziert außerdem den typischen Materialverbrauch und ermöglicht kürzere Zykluszeiten.

Systemzulieferer (Tier 1) des Instrumententrägers ist die International Automotive Components (IAC) Group. Das Werkzeug hat Siebenwurst hergestellt. „Wir beglückwünschen die BMW AG und alle Beteiligten an diesem Gemeinschaftsprojekt“, sagt Scott Fallon, Sabic Global Automotive Business Leader. „Die Auszeichnung ist hochverdient, da diese Schaumtechnik nicht jeder beherrscht. Werkzeugkonstruktion und Prozessoptimierung erfordern von allen Parteien viel Fertigkeit, Knowhow und Beharrlichkeit, um beste Ergebnisse zu erzielen. Wir sind stolz darauf, dass wir unseren Teil dazu beitragen und die nötige Unterstützung zur Entwicklung und Validierung dieser Leichtbaulösung leisten konnten.“

Sabic hat umfassende CAE-Verzugsanalysen durchgeführt, um das Schwindungsverhalten des Bauteils zu berechnen. Diese frühzeitigen Untersuchungen im Entwicklungsprozess ergaben wertvolle Erkenntnisse für die Konstruktion des Bauteils als auch des Werkzeugs, sodass letzteres auf optimal auf diesen Prozess ausgelegt werden konnte. „Diese Art der Computersimulation ist bei Spritzgussteilen Stand der Technik, doch die Entwicklung entsprechender Simulationstools für geschäumte Kunststoffteile steckt noch in den Kinderschuhen“, erläutert Fallon. „Bei diesem Projekt haben wir bewiesen, dass wir über Berechnungsexpertise verfügen, die heute schon brauchbare Ergebnisse liefert. Wir arbeiten aktiv an weiteren neuen Materialformulierungen sowie an optimierten Methoden, um die Eigenschaften geschäumter Teile noch besser vorhersagen zu können.“ Die SPE Automotive Innovation Awards sind der älteste und größte Wettbewerb dieser Art in der globalen Automobil- und Kunststoffindustrie.
 

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