Wacker erzielt 2023 voraussichtlich 6,4 Milliarden Euro Umsatz

In schwachem Marktumfeld liegen Finanzergebnisse deutlich unter Vorjahr

Christian Hartel, CEO Wacker Chemie

Wacker Chemie hat im Geschäftsjahr 2023 auf Grund des anhaltend schwachen Marktumfelds bei Umsatz und Ergebnis deutlich niedrigere Werte als im Vorjahr erzielt. Nach vorläufigen Berechnungen betrug der Gesamtumsatz des Chemiekonzerns im abgelaufenen Geschäftsjahr rund 6,4 Milliarden Euro. Das sind 22 Prozent weniger als im Jahr 2022, als noch über 8,2 Milliarden Euro verbucht wurden. Ausschlaggebend für den Rückgang waren vor allem niedrigere Preise und Absatzmengen. Beeinflusst wurde die Umsatzentwicklung auch durch negative Wechselkurseffekte.

Das vorläufige Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern ist um 76 Prozent auf rund 405 Millionen Euro gesunken. 2022 konnte der Chemiekonzern noch fast 1,7 Milliarden Euro verzeichnen. Die Investitionen im Geschäftsjahr 2023 liegen nach vorläufigen Zahlen bei 710 Millionen Euro, mit 30 Prozent mehr deutlich höher als im Vorjahr mit 547 Millionen Euro. Die Mittel sind vor allem in den Ausbau der Kapazitäten der vier Geschäftsbereiche geflossen. Unterm Strich erwirtschaftet der Chemiekonzern ein Jahresergebnis in Höhe von 330 Millionen Euro. Der Gewinn liegt damit fast drei Viertel unter dem Vorjahresergebnis. „2023 ist der Industriemotor weltweit ins Stottern geraten. Viele Unternehmen haben die Folgen zu spüren bekommen. Auch wir bei Wacker“, sagt Vorstandschef Christian Hartel. „Der Preisdruck war hoch, die zu Beginn des Jahres erhoffte Erholung der Nachfrage auf Kundenseite hat nicht stattgefunden. Die weiterhin hohen Energiepreise in Deutschland haben unser Geschäft zusätzlich belastet. Bei Umsatz und Ergebnis konnten wir daher nicht an das Jahr 2022 anknüpfen, das Wacker mit Rekordwerten abgeschlossen hatte.“ Eine Erholung der Nachfrage sei auch zum jetzigen Zeitpunkt nicht in Sicht, so Hartel.

Wacker begegnet schwachem Marktumfeld mit Effizienzprogramm und Kostendisziplin

Den Herausforderungen des anhaltend schwachen Marktumfeldes begegnet Wacker mit einem verstärkten Fokus auf Effizienz und Kostendisziplin. Hinsichtlich der langfristigen Perspektiven des Unternehmens zeigt sich Hartel weiter zuversichtlich: „So groß die Herausforderungen aktuell sein mögen: Mittel- und langfristig werden wir weiter von den globalen Megatrends profitieren. Digitalisierung, erneuerbare Energien, Elektromobilität und Energiesparen gehören zu den zentralen Treibern unseres Geschäfts“, betont der Vorstandsvorsitzende. „Strategisch sind wir gut aufgestellt. An unseren Wachstumszielen bis zum Jahr 2030 halten wir daher unverändert fest. Wir investieren weiterhin konsequent in unsere Zukunft. Unsere heutigen Investitionen sind das Fundament für unser Wachstum von morgen.“

Ergebnisse der einzelnen Geschäftsbereiche

Wacker hat 2023 aufgrund der anhaltend schwachen Nachfrage in seinen Chemiebereichen niedrigere Umsätze als im Vorjahr erzielt. Besonders deutlich fiel das Minus im Geschäft mit Polysilicium aus. Wacker Silicones hat nach vorläufigen Berechnungen einen Jahresumsatz von 2,74 Milliarden Euro erzielt und liegt damit 21 Prozent unter dem Wert des Vorjahres. Wacker Polymers konnte 2023 einen Umsatz von 1,58 Milliarden Euro erwirtschaften. Das entspricht ebenfalls einem Minus von 21 Prozent. Der Umsatz von Wacker Biosolutions liegt für das vergangene Geschäftsjahr mit 337 Millionen Euro auf dem Niveau des Vorjahres. Der Jahresumsatz im Bereich Wacker Polysilicon ist mit 1,6 Milliarden Euro gegenüber dem Vorjahr um 30 Prozent gesunken. Die endgültigen Finanzergebnisse wird Wacker Chemie im Bericht zum Geschäftsjahr 2023 am 12. März 2024 bekannt geben.