Umsatz von Wacker geht im ersten Quartal 2024 auf 1,5 Milliarden Euro zurück

Prognose für 2024 bestätigt: Umsatz zwischen sechs Milliarden Euro und 6,5 Milliarden Euro erwartet

Dr. Christian Hartel, Vorsitzender des Wacker Chemie Vorstands

Wacker Chemie hat das erste Quartal 2024 mit niedrigeren Werten bei Umsatz und Ergebnis im Vergleich zum Vorjahresquartal abgeschlossen. Der Chemiekonzern erzielte im Berichtsquartal einen Umsatz von rund 1,5 Milliarden Euro. Das sind 15 Prozent weniger als im Vorjahresquartal. Dieser Rückgang ist vor allem auf niedrigere Verkaufspreise zurückzuführen. Im Vergleich zum Vorquartal stieg der Umsatz dagegen um acht Prozent. Das Unternehmen erwirtschaftete in den ersten drei Monaten ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von 172 Millionen Euro. Gegenüber dem Vorjahr ist das ein Rückgang um 39 Prozent. Verglichen mit dem Vorquartal ist das Ebitda um 27 Prozent gestiegen. Neben niedrigeren Verkaufspreisen waren negative Währungseffekte für das im Vergleich zum Vorjahr niedrigere Ergebnis verantwortlich. Im Vergleich zum Vorquartal wirkten sich die konsequenten Kostensenkungsmaßnahmen positiv auf das Ebitda aus. Das Konzernergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) lag aufgrund der genannten Faktoren deutlich unter dem Vorjahreswert. Es betrug im Berichtsquartal 63 Millionen Euro. Das sind 65 Prozent weniger als vor einem Jahr. Der Gewinn betrug im Berichtsquartal 48 Millionen Euro nach 147 Millionen Euro im Vorjahr.

„Wie erwartet haben sich die anhaltende Konjunkturschwäche und niedrigere Absatzpreise in unseren Zahlen niedergeschlagen“, sagt Konzernchef Christian Hartel. „Bei Umsatz und Ergebnis lagen wir unter dem starken Vorjahresquartal.“ Gegenüber dem 4. Quartal 2023 ist die Zahl der Bestellungen wieder gestiegen. „Die Kunden haben begonnen, ihre Lagerbestände von den zuletzt sehr niedrigen Niveaus wieder aufzufüllen. Insbesondere die Nachfrage nach Siliconen hat sich im ersten Quartal positiv entwickelt“, so Hartel. „Ein eindeutiges Signal für eine nachhaltige Trendwende lässt sich daraus aber noch nicht ableiten.“ Auf das weiterhin schwache Marktumfeld reagiert Wacker mit konsequenten Sparmaßnahmen. „Wir verfolgen weiter eine restriktive Personalpolitik, verschlanken Prozesse und sparen bei unseren Sachkosten“, erläuterte Hartel. Mittel- und langfristig zeigt sich der Vorstandschef optimistisch. Strategisch und finanziell sei Wacker gut aufgestellt. „An unseren Wachstumszielen bis zum Jahr 2030 halten wir unverändert fest“, bekräftigte Hartel. Treiber des Geschäfts seien dabei globale Megatrends wie erneuerbare Energien, Elektromobilität, Digitalisierung und Biopharmazeutika.

Umsatzentwicklung nach Regionen

Der Umsatz lag im ersten Quartal 2024 in allen Regionen unter dem Vorjahresniveau. In Asien betrug der Umsatz 573 Millionen Euro und fiel damit um 22 Prozent niedriger aus als im Vorjahr. In Amerika ging der Umsatz im Berichtsquartal um sieben Prozent auf 258 Millionen Euro zurück. In Europa belief sich der Umsatz auf 573 Millionen Euro. Dies entspricht einem Rückgang von zwölf Prozent.

Investitionen im ersten Quartal auf 117 Millionen Euro gestiegen

Mit 117 Millionen Euro übertrafen die Investitionen des Konzerns im ersten Quartal den Vorjahreswert um zwölf Prozent. Die Mittel flossen in Ausbauprojekte aller vier Geschäftsbereiche in Europa, Asien und den USA. So erweitert das Unternehmen derzeit am Standort Burghausen die Kapazitäten zur Herstellung von Polysilicium für Halbleiteranwendungen. In Calvert City, USA, werden die Kapazitäten für Polymere ausgebaut. Am Biotech-Standort Halle entsteht ein mRNA-Kompetenzzentrum, das im Juni 2024 eröffnet wird. Im tschechischen Karlsbad investiert Wacker in eine neue Produktionsanlage für Silicone, die 2025 in Betrieb gehen soll.

Geschäftsbereiche entwickeln sich erwartungsgemäß

Im ersten Quartal entwickelten sich die Ergebnisse der operativen Segmente erwartungsgemäß. Wacker Silicones erzielte im ersten Quartal einen Umsatz von 710 Millionen Euro. Das sind sieben Prozent weniger als im Vorjahr. Hauptgrund für den Rückgang waren niedrigere Preise. Im Vergleich zum Vorquartal stieg der Umsatz des Geschäftsbereichs jedoch um 17 Prozent. Hier wirkte sich die im Vergleich zum Vorquartal gestiegene Kundennachfrage positiv aus. Das Ebitda der Business Unit lag mit 81 Millionen Euro um 15 Prozent unter dem Vorjahreswert. Im Vergleich zum Vorquartal hat es sich jedoch mehr als verdoppelt. Gründe hierfür waren neben dem höheren Umsatz eine bessere Auslastung der Anlagen, niedrigere Rohstoffpreise sowie ein positives Beteiligungsergebnis.

Der Gesamtumsatz von Wacker Polymers lag im Berichtsquartal mit 372 Millionen Euro um 13 Prozent unter dem Vorjahreswert. Ursache waren vor allem niedrigere Preise. Im Vergleich zum Vorquartal stieg der Umsatz dagegen um neun Prozent. Das Ebitda lag im ersten Quartal bei 56 Millionen Euro. Dies entspricht einem Rückgang von 21 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Diese Entwicklung ist auf niedrigere Verkaufspreise bei leicht gestiegenen Absatzmengen zurückzuführen. Im Vergleich zum Vorquartal stieg das Ebitda um 75 Prozent. Positiv wirkten sich unter anderem der höhere Umsatz und die gestiegene Anlagenauslastung aus.

Der Gesamtumsatz von Wacker Biosolutions belief sich im ersten Quartal 2024 auf 72 Millionen Euro und lag damit leicht unter dem Niveau des Vorjahres. Gegenüber dem Vorquartal ging der Umsatz vor allem mengenbedingt um 23 Prozent zurück. Das Ebitda lag im Berichtsquartal mit 4,6 Millionen Euro deutlich über dem Vorjahreswert von minus 1,6 Millionen Euro. Grund hierfür war ein besserer Mix von Produkten und Kundenprojekten im Biopharmazeutika-Geschäft. Gegenüber dem Vorquartal sank der Wert um 61 Prozent.

Wacker Polysilicon erzielte im Berichtsquartal einen Umsatz von 300 Millionen Euro. Das sind 32 Prozent weniger als im Vorjahr. Im Vergleich zum Vorquartal blieb der Umsatz stabil. Grund für den Rückgang im Jahresvergleich waren die deutlich niedrigeren Preise für Solarsilicium. Das Ebitda von Wacker Polysilicon lag im Berichtsquartal bei 43 Millionen Euro und damit ebenfalls preisbedingt um 56 Prozent unter dem Vorjahreswert. Im Vergleich zum Vorquartal hat sich das Ebitda mehr als verdoppelt. Positiv wirkten sich unter anderem niedrigere Energiekosten aus. Das Ergebnis des Vorquartals war zudem durch Jahresabschlusseffekte belastet.

Wacker bestätigt Prognose für das Geschäftsjahr 2024

Wacker hat seine Prognose für das Jahr 2024 bestätigt. Demnach rechnet das Chemieunternehmen mit einer leicht rückläufigen Geschäftsentwicklung im Vergleich zum Vorjahr. Der Umsatz soll zwischen sechs Milliarden Euro und 6,5 Milliarden Euro liegen. Beim Ebitda rechnet der Chemiekonzern mit einem Wert zwischen 600 Millionen Euro und 800 Millionen Euro. Dabei geht das Unternehmen von steigenden Absatzmengen und geringeren Verkaufspreisen aus. Beim Jahresüberschuss rechnet das Unternehmen mit einem Wert deutlich unter Vorjahr.
 

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