Jubiläum: Wacker seit 25 Jahren am Standort Nünchritz

Größter Chemiearbeitgeber Sachsens

25-jähriges Jubiläum: Im Jahr 1998 hatte Wacker das Werk Nünchritz erworben

Wacker Chemie hat in Anwesenheit des sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer das 25-jährige Jubiläum des Chemiewerks Nünchritz als Wacker-Standort gefeiert. Im Oktober 1998 hatte der weltweit tätige Chemiekonzern das Werk Nünchritz erworben und es seither mit Investitionen von rund 1,7 Milliarden Euro zu einem der weltweit größten und modernsten Standorte für die Herstellung von Siliconen und Polysilicium ausgebaut.

Konzernchef Christian Hartel dankte in seiner Ansprache dem Freistaat Sachsen, den am Ausbau beteiligten Partnerfirmen und den Beschäftigten am Standort Nünchritz. „Ein so komplexes Großprojekt wie der Ausbau des Werks Nünchritz zu einem der weltweit größten und modernsten Standorte der Siliciumchemie ist natürlich Teamarbeit“, betonte Hartel. „Es steht und fällt mit dem Engagement und der Kooperationsbereitschaft aller Beteiligten.“ Gleichzeitig hob er die Leistungsfähigkeit des Werks hervor: „Seit 2001 haben wir hier eine Vielzahl neuer Anlagen für Silicone und deren Vorprodukte in Betrieb genommen. Auch die bestehenden Anlagen wurden erheblich erweitert. Und seit 2010 stellen wir in Nünchritz auch Polysilicium her - das wichtigste Ausgangsmaterial für Halbleiter und Solarzellen.“ Das Werk Nünchritz, so Hartel, spiele heute produktionstechnisch in der Champions League und brauche gegenüber anderen Standorten keinen Vergleich zu scheuen.

Mit Blick auf die Zukunft hob Hartel hervor, dass man die Erfolgsgeschichte von Wacker in Nünchritz fortsetzen wolle. Allerdings, so der Vorstandsvorsitzende weiter, hätten sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in Deutschland in den vergangenen Jahren zusehends verschlechtert. Er verwies dabei insbesondere auf die im internationalen Vergleich viel zu hohen Strompreise in Deutschland: „Energie ist das Lebenselixier der chemischen Industrie. Wenn sie nicht in ausreichendem Maße zu wettbewerbsfähigen Preisen vorhanden ist, stehen ganze Industrien und Wertschöpfungsketten auf dem Spiel.“ Hartel unterstrich in diesem Zusammenhang erneut die Forderung nach einem Industriestrompreis von vier Cent pro Kilowattstunde als zeitliche Überbrückung, bis ausreichend grüne Energie zu günstigen Preisen zur Verfügung steht.

Wacker in Nünchritz

Wacker Chemie produziert am Standort Nünchritz chemische Stoffe auf Silicium-Basis. Dazu zählen etwa 200 verschiedene Siliconprodukte, pyrogene Kieselsäuren sowie hochreines polykristallines Silicium für die Solarindustrie. Darüber hinaus betreibt das Unternehmen am Standort eine Kartuschen-Abfüllanlage für Silicon-Kleb- und Dichtmassen. Der abfallarme und energieeffiziente Anlagenverbund senkt den Rohstoff- und Energieverbrauch kontinuierlich und reduziert Umweltbelastungen im Abwasser und in der Abluft. Silicone und Polysilicium aus Sachsen werden in alle Welt exportiert.

Über 100 Jahre Chemiegeschichte

Der Chemiestandort an der Elbe blickt auf eine über 100-jährige Tradition zurück. Friedrich von Heyden gründete das Werk 1900. Anfangs wurden vor allem anorganische Stoffe wie Schwefelsäure, Natronlauge, Chlor und Salzsäure produziert. Anfang der 40er Jahre wurde die Müller-Rochow-Synthese erfunden. Der Chemiker Richard Müller ebnete damit den Weg zur industriellen Produktion von Silicon, die im Werk Nünchritz 1954 begann. Aus dem VEB Chemiewerk Nünchritz wurde nach der Wende Nünchritz Chemie. Im Oktober 1998 hatte dann Wacker das Werk übernommen.
 

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