Hessen Chemie: Oliver Coenenberg als Vorstandsvorsitzender wiedergewählt

Chemie- und Pharmabranche ist wichtiger Treiber bei Bekämpfung der Corona-Pandemie

Oliver Coenenberg, Sanofi-Aventis Deutschland, bleibt Vorstandsvorsitzender des Arbeitgeberverbandes Hessen Chemie

Im Rahmen der virtuell durchgeführten Mitgliederversammlung des Arbeitgeberverbandes Hessen Chemie wurde heute der amtierende Vorstandsvorsitzende Oliver Coenenberg (Sanofi-Aventis Deutschland) in seinem Amt bestätigt. Bettina Buschhoff (Procter & Gamble Service) wurde als 1. Stellvertreterin und Dr. Stefan Ruppert (B. Braun) als 2. stellvertretender Vorsitzender wiedergewählt. Neu im Vorstand ist Richard Mark Engelhard von Engelhard Arzneimittel. Dr. Stephan Travers (Chemische Fabrik Kreussler & Co.) trat nach 16-jähriger Vorstandstätigkeit nicht mehr an und wurde im Rahmen der Veranstaltung verabschiedet.

„Die hessische Chemie- und Pharmabranche ist ein wichtiger Treiber bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie“, betonte Coenenberg. Die Branche habe von Anfang an einen wichtigen Beitrag geleistet und könne künftig neben der Produktion relevanter Vakzine und Medikamente auch bei der Beschleunigung des Impffortschritts unterstützen. Coenenberg begrüßte daher ausdrücklich die Entscheidung der Hessischen Landesregierung, durch welche seit Anfang Mai in einem Pilotverfahren die Mitgliedsunternehmen B. Braun Melsungen, Fresenius, Merck, Pharmaserv und Sanofi-Aventis ihre Belegschaften impfen können. „Es ist jetzt jedoch wichtig, dass im Juni möglichst viele Unternehmen hinzukommen, um die Impfkampagne weiter zu beschleunigen“, so der Vorstandsvorsitzende.

Mit Blick auf die konjunkturelle Entwicklung zeigte sich Coenenberg verhalten optimistisch: „Nach einem tiefen Einschnitt im Frühjahr 2020 konnte sich die klassische Chemie gegen Ende des vergangenen Jahres  erholen. Der positive Trend hielt auch zu Jahresbeginn an, auch wenn eine Rückkehr auf das Vorkrisenniveau vermutlich noch einige Zeit dauern wird”, so Coenenberg. Die Pharmasparte habe sich während der Krise bisher als wichtiger Stabilitätsfaktor erwiesen. Der Vorstandsvorsitzende forderte in seiner Rede die Politik auf, jetzt eine Post-Corona-Strategie zur Förderung von Innovation und Wachstum zu etablieren. „Hier bringen wir uns ebenfalls gerne konstruktiv ein, wie etwa beim hessischen ,Industrie-Trialog‘ und dem ,Neuen Bündnis Fachkräftesicherung‘.“

In Richtung Berlin fand Oliver Coenenberg kritische Worte: „Das von Arbeitsminister Hubertus Heil geplante Gesetz zur Einschränkung der sachgrundlosen Befristung von Arbeitsverträgen stellt zusammen mit dem Lieferkettengesetz, dem Betriebsrätemodernisierungsgesetz und der Testangebotspflicht das dringend erforderliche Belastungsmoratorium für die Wirtschaft auf den Kopf.“ Stattdessen müsse das Bemühen der Wirtschaft, in dieser schwierigen Zeit wieder Fahrt aufzunehmen, honoriert und unterstützt werden. Mit Blick auf die Zukunft kündigte Dirk Meyer, Hauptgeschäftsführer des Arbeitgeberverbandes Hessen Chemie, eine gemeinsame Qualifizierungsoffensive der Chemie-Sozialpartner an: „Nach mehreren Vorarbeiten beginnt diese in Hessen und soll dazu beitragen, die Herausforderungen des Strukturwandels in unserer Branche zu bewältigen.“ Im Rahmen der Mitgliederversammlung wurde der „Future Skills Report Chemie“ als ein erster Umsetzungsbaustein vorgestellt.
 

Stichwörter
Hessen Chemie