Finalisten für ISC3 Innovation Challenge nominiert

Fokus auf Lösungen für erneuerbare Energien und nachhaltige Chemie

ISC3 Innovation Challenge mit Fokus auf Innovationen aus dem Bereich Erneuerbare Energien und Lösungen aus dem Bereich Nachhaltige Chemie

Mitte Juli endete der Bewertungszeitraum für die zweite ISC3 Innovation Challenge mit Fokus auf Innovationen aus dem Bereich Erneuerbare Energien und Lösungen aus dem Bereich Nachhaltige Chemie. Beim Internationalen Kompetenzzentrum Nachhaltige Chemie (ISC3) gingen insgesamt 62 Bewerbungen aus 28 Ländern und sechs Kontinenten ein. In diesem Jahr waren vor allem nachhaltige Lösungen aus den folgenden chemischen Disziplinen gefragt: nachhaltige Energie und Treibhausgasreduktion, Hochleistungswerkstoffe und -technologien, innovative Technologien in der chemischen Produktion auf Basis kohlenstoffneutraler Energieformen und Einsatz von CO2 als Rohstoff, Langlebigkeit und Widerstandskraft von Materialien sowie erneuerbare Energien als Rohstofflieferant und zum Aufbau nachhaltiger Energiespeicher.

Nach einem langen und sorgfältigen Vorbereitungs-, und Selektionsprozess, der bereits im März 2021 begann, haben es nun die nachfolgenden Start-Ups in das Finale der ISC3 Innovation Challenge 2021 geschafft:

Biocore, Stephan Herrmann, Deutschland

Biocore’s neuartiges Systemdesign bietet signifikante Effizienzsteigerung von Brennzellensystemen im Vergleich zum aktuellen Status Quo und ermöglicht den Einsatz als reversible Brennstoffzelle. Im Rahmen dieses Vorgangs wird Überschussenergie aus Windkraft-, und Photovoltaikanlagen durch Elektrolyse in synthetisches Methan umgewandelt und ins Erdgasnetz eingespeist.

Esy-Labs, Tobias Gärtner, Deutschland

Esy-Labs produziert Spezialchemikalien und pharmazeutische Komponenten durch Elektrosynthese. Dadurch wird der Einsatz von häufig, unnachhaltigen, giftigen und stöchiometrischen Reagenzien vermieden. Die Etablierung dieser Technologie wird durch Hochdurchsatz-Screenings und KI vom Labor- in den Technikumsmaßstab unterstützt.

Geyser Batteries Oy, Daria Hedberg und Anu Rousku, Finnland

Geyser Batteries Oy entwickelt und produziert eine neue Generation wasserbasierter, lithiumfreier Hochleistungsbatterien mit einer Kapazität von über einer Million Schnelladezyklen, sogar bei niedrigen Temperaturen. Dabei bieten Geyser Batteries den niedrigsten Kohlenstoff-Fußabdruck innerhalb der gesamten Industriesparte zu konkurrenzfähigen Preisen.

IC2R Innovative, Michele Aresta, Italien

Durch den lösemittelfreien, photochemischen CO2-Recycling-Prozess von IC2R können Alkohole mithilfe von CO2 als Edukt in lineare Karbonate umgewandelt werden. Zusätzlich ermöglicht dieser Prozess im Anschluss an die Reaktion eine Abtrennung und Rückgewinnung des nicht Edelmetallkatalysators. 

Leafylife, Peter Gachanja, Kenia

Leafylife verbessert die Lebensqualität von Menschen im subsaharischen Afrika durch die Transformation gebrauchter Windeln und Damenbinden in saubere und günstige Energie zum Kochen. Hierdurch trägt das Start-Up zu einer verbesserten Raumluftqualität in ländlich gelegenen afrikanischen Haushalten bei und unterstützt den Schutz der Umwelt durch eine Reduktion von Treibhausgasemissionen und der Vermeidung von Rodungen.

Shobab Energy, Oluwatosin George, Nigeria

Shobab Energy verwendet zur Bereitstellung moderner Energiedienstleistungen pflanzliche Reststoffe aus der Palmölproduktion in Kombination mit Photovoltaik. Dezentralisierte Systeme dieser Art bergen das Potential, 85 Millionen Nigerianern den Zugang zu nachhaltigerer Energie zu ermöglichen und reduzieren Luftverschmutzungen.

UP Catalyst, Gary Urb, Estland

UP Catalyst verwendet Salzschmelzen und elektrochemische Transformationsprozesse zur CO2 Abscheidung und Aufbereitung für die Produktion hochwertiger kohlenstoffbasierter Nanomaterialien mit zahlreichen Anwendungsfeldern, z.B. für Batterie- und Superkondensatortechnologien.

Start-Up-Pitch um 15.000 Euro beim dritten Investor Forum 2021

Alle Finalisten erhalten Zugang zum Level 3 Support des ISC3 Global Startup Service (ISC3 GSS) in Form eines Start-Up Pitch-Trainings. Darüber hinaus werden ihre Lösungen über die ISC3 Kommunikationskanäle als “Fallstudie aus der nachhaltigen Chemie mit Leuchtturmcharakter” vorgestellt. Auf Basis der Präsentation anlässlich des Trainingskursendes bekommen die ausgewählten Finalisten die Chance, am Nachmittag des 11. November 2021 CET beim rein virtuellen dritten Investor Forum 2021, welches im Rahmen der ersten ISC3 Sustainable Chemistry Week 2021 stattfinden wird, um 15.000 Euro zu konkurrieren.

Hintergrund:

Das ISC3 ist eine unabhängige, internationale Institution, die weltweit nachhaltige chemische Lösungen fördert und entwickelt. Es agiert global, ist eine Multi-Stakeholder-Plattform und ein Think-Tank, der Industrie, Politik, Zivilgesellschaft und Forschung vernetzt, um durch ein globales Netzwerk die Zusammenarbeit, Innovation, Forschung und Bildung im Bereich der nachhaltigen Chemie voranzubringen. Das ISC3 wurde 2017 auf Initiative des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) und des Umweltbundesamtes (UBA) gegründet. Es wird von der Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) getragen und durch den Research & Education Hub an der Leuphana Universität Lüneburg und den Innovation Hub bei der Dechema, Frankfurt, unterstützt.