Air Liquide investiert 40 Millionen Euro in Luftzerlegungsanlage in Schwarzheide

Engagement für industrielle Infrastruktur

Jürgen Fuchs, Geschäftsführung BASF Schwarzheide, Sebastian Jureczek, Geschäftsführung Air Liquide Deutschland und Jörg Steinbach, Minister für Wirtschaft, Arbeit und Energie des Landes Brandenburg, bei der Eröffnung der Luftzerlegungsanlage

Anfang September 2023 hat Air Liquide auf dem Werksgelände der BASF in Schwarzheide eine Luftzerlegungsanlage (LZA) offiziell eröffnet. Brandenburgs Wirtschaftsminister Jörg Steinbach hat sich hochzufrieden gezeigt: „Schwarzheide wird mit der Inbetriebnahme der Luftzerlegungsanlage von Air Liquide als Standort für Batterieproduktion deutlich gestärkt. Damit wird die industrielle Basis insbesondere für die Erfolgsbranche E-Mobility verbreitert, aber auch andere für den Industriestandort Brandenburg wichtige Branchen werden davon profitieren.”

Air Liquide hat rund 40 Millionen Euro in den Bau der neuen Anlage investiert, die in unmittelbarer Nachbarschaft zur neuen BASF-Produktionsstätte für hochleistungsfähige Kathodenmaterialien errichtet wurde. Am Standort Schwarzheide ist der Hersteller von Industriegasen bereits seit 1995 tätig und betreibt dort seither eine Anlage zur Stickstoffproduktion. In einer Bauzeit von 24 Monaten wurde in 320.000 Arbeitsstunden auf dem 12.000 Quadratmeter großen Areal eine hochmoderne Luftzerlegungsanlage errichtet. Diese produziert Sauerstoff und Stickstoff sowie CO2-freie Druckluft für BASF, die für die Produktion von Batteriematerialien benötigt werden.

Moleküle für die Aufgaben der Zukunft

Die neue LZA wird zudem Flüssigprodukte für weitere Air Liquide-Kunden aus der Automobil-, Food-, Metall- und Halbleiterbranche herstellen. So soll auch die zuverlässige Versorgung von Kunden in Deutschland und Polen mit Industriegasen gestärkt werden. Die Optimierung der LKW-Routen in der Region und eine Reduzierung der gefahrenen Kilometer sind zudem ein Plus für die Umwelt. Sebastian Jureczek, Vorsitzender der Geschäftsführung von Air Liquide Deutschland, betont bei der Eröffnung: „Mit unserem langjährigen Partner BASF schlagen wir ein neues Kapitel der Zusammenarbeit auf. Darüber hinaus können wir jetzt auch unsere Kunden aus der Halbleiterproduktion und vielen anderen Branchen ortsnäher versorgen. Unsere Investition in stürmischen Zeiten sehen wir auch als einen Beitrag zur Stärkung der Wirtschaftskraft der Region. Die Standortqualitäten hier in Schwarzheide schätzen wir sehr und freuen uns auf eine weiterhin zukunftsträchtige Zusammenarbeit.”

Jürgen Fuchs, Vorsitzender der Geschäftsführung von BASF Schwarzheide, kommentiert: „BASF und Air Liquide verbindet eine langjährige, starke Partnerschaft und es freut mich sehr, dass wir die erfolgreiche Zusammenarbeit in Schwarzheide nun vertiefen und fortschreiben. Verlässliche und gute Zusammenarbeit ist gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten ein Schlüssel zum Erfolg. Mit der neuen Luftzerlegungsanlage von Air Liquide können wir die Produktion von Kathodenmaterial mit technischen Gasen, die nun direkt vor Ort produziert werden, sowohl sicher als auch effizient versorgen und damit einen wichtigen Beitrag zur Zukunftssicherung des Standortes leisten.“ Jörg Steinbach, Minister für Wirtschaft, Arbeit und Energie des Landes Brandenburg, ergänzt: „Die Ausweitung der Produktion von Air Liquide am Standort Schwarzheide erhöht die Wettbewerbsfähigkeit des Industriestandortes Lausitz. Die Luftzerlegungsanlage produziert Sauerstoff und Stickstoff sowie CO2-freie Druckluft, dies sind unverzichtbare Stoffe für die Herstellung von Batteriematerialien, für die der Bedarf stark ansteigen wird. Brandenburg bleibt damit auf Kurs Zukunft, nämlich unter anderem in die Zukunft der E-Mobility. Ich begrüße die nachhaltig ausgerichtete Produktion am Standort Schwarzheide weil hier erneuerbare Energien, Energieeffizienz und Batterierecycling innovativ integriert werden.“

Funktionsweise der Luftzerlegungsanlage

In der Luftzerlegungsanlage wird die Umgebungsluft angesaugt, gereinigt, verdichtet und gekühlt. Herzstück ist die so genannte Coldbox: Bei Temperaturen von -180 bis -190 Grad Celsius erreicht die Luft einen flüssigen Zustand und kann einfacher zerlegt werden. Air Liquide betreibt allein in Deutschland insgesamt 22 Luftzerlegungsanlagen an 15 Standorten.